„Wir deuten die nationalsozialistische Revolution als die Erhebung des deutschen Gemüts gegen die Willkür des kalten Intellekts. Ihr Sieg bedeutet den Triumph der Seele über alles Mechanische.“ (Baldur von Schirach: “Revolution der Erziehung” 1938b, S. 195)
Dieses Zitat zeigt die Spannung in der sich Bildung vollzieht, bedenken wir den urteilslosen – und damit seelenlosen Funktionalismus – mit dem Adolf Eichmann die Vernichtung der Juden organisierte. Ist das Zitat Schirachs dieser ‚kalten Intellektualität‘ seines Organisierens ein Gegenargument? Sicher nicht, gibt es doch hier einen gemeinsamen Urgrund, das deutsche Gemüt, das die Identität wie die Ziele der Nazis bestimmte, die dann von ‚Eichmännern‘ ‚kalt intellektuell umgesetzt wurden. Nichts desto trotz klingt die Forderung ohne den Bezug auf die Naziideologie doch sehr modern und vertraut.
Nun wäre es ein Leichtes darauf hinzuweisen, das von Schirach beschworene Gemüt sei eine tumbe Volkstümelei, nicht wirklich bildungsbürgerlich durchwirkt. Dem steht allerdings eine weitere Veröffentlichung des Reichsjugendführers von Schirach entgegen: „Goethe an uns. Ewige Gedanken des großen Deutschen“ (Schirach 1938a). Das heißt auch ‚hohe Bildung‘ bietet keinen Schutz dagegen, zu verkommen und als Grundlage von Unmenschlichkeit und imperialer Aggressivität zu dienen.
Mir ist klar, meine Beispiele scheinen aus der Zeit gefallen, vielleicht noch auf Putin und Russland bzw. in Zukunft auch auf China anwendbar, nicht aber auf ‚unseren Kulturraum‘ der Aufklärung, der Demokratie, der individuellen Freiheit und der Multikulturalität!
Und dennoch ignorieren wir das an Zahlen[1] vielfach höhere Leid der Flüchtlinge in Syrien, Afghanistan, Irak, dem Jemen, in Nordafrika und im Mittelmeer in unserer im Vergleich schier grenzenlosen Solidarität mit der Ukraine. Auf diesen, das humane Selbstbild irritierenden, Gegensatz hingewiesen, hört man das Argument, die Ukraine sei uns nun einmal ‚kulturell näher‘ als all die anderen Opfer der heutigen Zeit.
Ist den Menschen, die SO argumentieren klar, dass sie das ‚Deutsche‘ Gemüt durch ein ‚Europäisches‘ Gemüt ersetzt haben (das zudem von Impulsen aus den USA genährt ist[2]?) In den Worten von Olaf Scholz klingt dies wie folgt: „Wir erleben eine Zeitenwende. Und das bedeutet: Die Welt danach ist nicht mehr dieselbe wie die Welt davor. Im Kern geht es um die Frage, ob Macht das Recht brechen darf, ob wir es Putin gestatten, die Uhren zurückzudrehen in die Zeit der Großmächte des 19. Jahrhunderts, oder ob wir die Kraft aufbringen, Kriegstreibern wie Putin Grenzen zu setzen. Das setzt eigene Stärke voraus.“ (Scholz 2022)
Dieses Argument ist aufschlussreich: Natürlich dreht Putin mit seinem Verhalten die Uhr nicht in die Zeit des 19. Jahrhunderts zurück, denn er hat Atomwaffen! Er ist, wie andere, ein Herrscher mit seinen Interessen von heute!
Interessant ist dagegen, dass Scholz in seinem Verweis auf das 19. Jahrhundert den heutigen Konflikt ahistorisch werden lässt. Ohne Ausschluss des 20. Jahrhunderts würden die (Angriffs‑)Kriege in dieser Zeit von den beiden Weltkriegen bis in die heutige Zeit – exemplarisch hierfür Afghanistan, das sowohl von der Sowjetunion als auch von der USA und ihren Verbündeten angegriffen und über Jahre besetzt wurden – und ihre Folgen als Kontext des Ukraine Krieges erkennbar. So erweist sich wieder einmal das 20. als das vergessene Jahrhundert (Judt 2011)!
Die ‚Zeitenwende‘, die Scholz beschwört, ist die EIGENE, rückwärts in die 50er Jahre: Freund und Feind, gut und böse wieder klar abgegrenzt und als Grundlage für eine deutsche ‚Sicherheitsstrategie‘ inklusive der Wiederbewaffnung der Bundeswehr ebenso, wie für die Marginalisierung der eigentlichen Probleme des Landes – Klima, Gesundheit, Bildung – und der entsprechenden Konflikte in der Koalition hoch willkommen![3] (vgl.: Schockstrategie – Klein und Schickert 2007).
Wie war dieser Umschwung so reibungslos möglich, wo doch viele erfahrene Politiker wie Helmut Schmidt, Junkers und auch Kissinger – letztere sicher keine Kommunisten- oder Russlandfreunde – seit 2014 vor der EU/US Politik in der Ukraine gewarnt haben, inklusive der Voraussicht, dass diese Politik, weiterverfolgt, in einem Krieg enden würde? (Vgl.: WIKIPEDIA: Assoziierungsabkommen Ukraine-EU – Politische Bewertung und Kritik.)
Kurz wir befinden uns in Europa in einer hoch kriegerischen Situation, die durch die Akteure auf beiden Seiten befeuert wird, was in der Ukraine fortdauernd neues Leiden auf beiden Seiten erzeugt. Mit Alexander Kluge: „An einem bestimmten Punkt der Grausamkeit angekommen ist es schon gleich. wer sie begonnen hat: Sie soll nur aufhören!“ (1977) (2008, S. 46) und „Es gibt eine Lüge, dass irgendwer oben einen gewöhnlichen Krieg daran hindern könnte, ein Vernichtungskrieg zu werden“ (1982) (2008, S. 57).[4]
Kann ‚Bildung‘ da helfen? Ist diese Vorstellung größenwahnsinnig?
Meine politische Vorrede war mir wichtig, um bestimmte kulturelle Eigenschaften die – auch ungewollt – potenziell kriegstreiberisch sind, aufzuzeigen und diesen Bildungsgehalte entgegenzusetzen, die potenziell kriegsbeendend und friedensbewahrend sind:
„Aus dem Unwillen oder der Unfähigkeit, … durch Urteil (Hervorh. Rö) zu Anderen in Beziehung zu treten, entstehen die wirklichen ‚skandala‘, … . Darin liegt der Horror des Bösen und zugleich seine Banalität. (Arendt 2007, 149 f)
„Normalerweise neigen die Gefühle zur Diktatur. Das ist die Diktatur des Moments. Ein starkes Gefühl, das ich gerade habe, verdrängt die übrigen. Das wäre bei den Gedanken nicht so. Ein Gedanke zieht eher den anderen magnetisch an“. (Kluge, 1984) (2008, S. 67)
Diese beiden Zitate sind für unser Vorhaben sehr aufschlussreich. So entlarvt das Dictum von Arendt die neoliberale multikulturelle ‚Toleranz‘ – inkl. Ihrer (Sprach-)Regelungen – als beliebig, in letzter Konsequenz wörtlich unverbindlich und d.h. letztlich asozial. Dieses Urteil mag hier überzogen erscheinen, wird aber im Fortgang der Überlegungen verständlich. Das zweite Zitat ist dagegen als direkte Gegenthese zu der Eingangsthese vom Vorrang des Gemüts vor dem Intellekt von B.v-Schirach nutzbar.
Aber was hat das mit ‚uns‘ heute zu tun? Ist nicht das neoliberale Paradigma des Individualismus und seiner These von der absoluten Freiheit des Individuums das wirklich totale Gegenteil von dem von den Nazis erzeugten identitären ‚Volkskörper‘ oder dem von Stalin installierten Zwangs-Kollektiv? Das ist sicher so, bezieht sich aber nur auf die angestrebte Gesellschaft bzw. das diese Gesellschaft begründende Paradigma! Dieses wurde aber nicht nur von Autokratien oder Diktaturen, sondern auch von Demokratie, zur Durchsetzung der ‚individuellen Freiheit‘ ja – pervertiert – sogar der Menschenrechte geschichtlich immer wieder als Grund für kriegerische Operationen genutzt, ist also aus sich heraus nicht friedfertig[5].
Aber das ist Kluge und Arendt auch nicht das Problem! Kluge verweist hier auf den Selbstbezug von Gefühlen denen gegenüber Überlegungen und Gedanken weitere Prozesse in Gang setzen und Arendt qualifiziert diese Gedanken als sozial indem sie Beziehungen an einen Austausch von Urteilen bindet. D.h. es geht hier,– unabhängig von gesellschaftlicher Organisation und deren Begründung – die sich historisch ändern und regional sehr unterschiedlich sein können – um die jeweilig unterschiedliche Kultur der Beteiligten und den entsprechend gestalteten Austausch zwischen ihnen. Das ist aber genau das, was Bildung anstreben und ermöglichen kann.
Was heißt das nun aber für eine in dieser Weise friedfertige Bildung?
Grundlage einer solchen Pädagogik ist das Verständnis dafür was menschliche Kultur überhaupt auszeichnet. Menschliche Kultur entspringt einer biologischen Eigenart der menschlichen Gattung, die sie von Tieren unterscheidet. Es ist der fehlende Instinkt. Dieser gibt Tieren zwar nicht ihr Handeln vor, d.h. sie sind zu individuellem Lernen bis hin zu individuellem Bewusstsein fähig, wohl aber das HandlungsZIEL – Ernährung, Sexualität … – wobei diese für sie nicht nur handlungsleitend sind, sondern überhaupt erst als Kriterium für die Verarbeitung von Reizen deren Wahrnehmung ermöglichen.
Menschen fehlt diese instinktive Zielorientierung offensichtlich – sonst wären wir nicht für unser Handeln verantwortlich (!) – womit allerding auf der Basis unserer Biologie unsere Wahrnehmungsverarbeitung rein biologisch nicht gelingt. Als Ersatz erzeugen die Menschen mit ihrem Handeln sich gegenseitig die Sphäre der Kultur von den einfachen BeDEUTUNGEN der Dinge bis hin zu den großen Weltdeutungen in der Religion, der Philosophie und der Gesellschaftsorganisation. Der Zugang zu dieser Sphäre ist für ausnahmslos alle Menschen überlebensnotwendig, da ihnen sonst die Wahrnehmungsverarbeitung nicht gelingen würde.
D.h. aber auch, dass sich JEDER Mensch aus dem Material dieser Sphäre heraus und gegenüber dieser individuell bildet. Tiere, die bewusste Individualität entwickeln, wie z.B. Menschenaffen, erkennen sich in ihren individuellen Problemlösungen auf dem Weg zum – instinktiv klaren – Ziel. Menschen erkennen sich, zwar auch in ihren Problemlösungen, vor allem aber in ihren Be-DEUTUNGEN die sie ihrer Welt geben, d.h. ihrem EIGEN-Sinn. Dieser tritt bei Menschen an die Stelle des biologischen Instinkts, und wird damit zum zentralen Organisator des Lebens und Handelns eines Menschen, der so psychologisch immer nur als biosoziale Einheit verstanden werden kann.
An dieser Grundlage menschlicher Existenz wird deutlich, der kulturelle Austausch zwischen Menschen besteht, neben der Mitteilung von Wissen über Problemlösungen, die wir mit den Tieren teilen, vor allem in dem Austausch der je individuellen und d.h. immer je UNTERSCHIEDLICHEN Perspektiven und Bedeutungen. Es sind gerade diese Unterschiede (!), die uns lebenslang zusätzliches Material für unsere Entwicklung unseres Eigen-Sinns geben und uns damit gegenüber und in der Welt, wie auch die jeweilige Gesellschaft insgesamt zunehmend flexibler handlungs- und damit überlebensfähiger machen.
Einer entsprechenden BILDUNG geht es zentral NICHT um Funktionen, nicht um Wahrheiten aber auch nicht um ‚multikulturelle Beliebigkeit‘ sondern um ein interessiertes Ringen um all dies, OHNE EINIGUNG[6] (!), aber mit zunehmendem Verständnis. Dieses zugegeben anspruchsvolle und anstrengende ‚Bildungsprogramm‘ wird mit der Zunahme der Erkenntnis der Komplexität dieser Prozesse leider nicht einfacher, im Gegenteil. Aber es scheint mir das einzige, das wirklich die chaotische Natur der Menschen und ihrer Welt abbildet oder ihr entspricht.
Diesem auszuweichen, was nur zu verständlich ist, heißt aber chaotischen unkontrollierten Prozessen bis hin zu kriegerischen Prozessen Tür und Tor zu öffnen, wie wir es im Moment leider täglich erfahren, wenn statt der Wahrnehmung und der Reflexion all dessen das ‚Gemüt‘ oder die ‚Haltung‘ als vereinfachender Wegweiser gewählt wird.
Dem Gegenüber scheint mir die Doppel-Werbung für ‚urteilendes Denken‘ (Arendt, Kluge), d.h. das Einüben in eine beziehungsvolle Rationalität die zentrale Aufgabe der Bildung in dieser Zeit zu sein.
Was heißt das nun für eine entsprechend humane Erziehung (Eltern) und institutionelle Bildung ?
Insgesamt heißt das – auch als Hinweis für die evtl. durch das ‚Individual‘- oder Selbstbestimmungs-Paradigma verunsicherte Eltern! – sich im Erziehungsverhältnis ver-Antwort-lich mit den eigenen Vorstellungen zu zeigen und die hierbei immer auch entstehenden Konflikte zugeneigt und respektvoll auszuhalten – Die Einübung in die Lust an dem Diskurs beginnt im Trotzalter!
Ganz Gleiches gilt natürlich auch für pädagogische Professionelle im Rahmen institutioneller Bildung. Hier wird der Vorrang der bildungstheoretischen (Klafki) vor der nur funktionell zielorientierten bzw. kognitiv verkürzten kompetenzorientierten Didaktik (Klieme und Leutner 2006, S. 880) auf der Basis unserer Überlegungen sehr deutlich. Da der begrenzte Rahmen dieses Artikels eine Ausarbeitung bis in die Praxis hinein nicht erlaubt, seinen hier nur abschließend entsprechende passende pädagogisch-didaktische Konzepte genannt:
- Als erstes und ältestes Konzept die Dialogische Pädagogik von Buber mit Ihrer zentralen These “Der Mensch wird am Du zum Ich.” (Buber 1979, S. 32) sowie dessen Ausarbeitung durch Badr-Goetz (2007).
- Beidem sehr nahe und aus der Praxis heraus entwickelt und vom Ansatz und der Struktur her in allen Schulformen bis in die Universität verwendbar. Die ‚Didaktik der Kernideen‘ von Ruf und Gallin (2012).
- In Bezug auf die Bewusstseinsentwicklungsprozesse der Schülerinnen und Schüler bzw. Studierendendie ‚Pädagogik der Unterdrückten von Feire (1971).
- Hier nochmal erwähnt, mit dem Hinweis auf die ‚doppelte Erschließung‘ des Unterrichtsgegenstandes vom lernenden Subjekt und von der Sache bzw. der Intention des Lehrers her die Bildungstheorie Klafkis (2007).
- Sowie auf der Basis der Tätigkeitstheorie sowie Klafki und Buber sehr weit in Bezug auf das Aneignungsgeschehen selbst unter aller schwierigsten Bedingungen entwickelt, die ‚Entwicklungslogische Didaktik‘ und die Theorie des ‚Gemeisamen Gegenstandes‘ von Feuser (2008b, 2008a).
Ich bin der tiefen Überzeugung, dass erst eine solche Bildung die mit der Akzeptanz von Fremdem wirklich ernst macht, d.h. auf der Basis des Ringens um die gemeinsame Realität, das Fremde nicht ‚okkupiert‘ indem man sich einfach auf deren Position begibt oder aber – ganz ähnlich – die andere Position ‚voll zu akzeptieren‘, ohne sich als zugeneigter Widerpart different und damit wechselweise orientierend – das heißt nicht diktierend! – an sie zu wenden, eine wirkliche Begegnung anbietet und damit eine Chance auf einen produktiven Umgang mit der Komplexität einer Kultur der friedlichen Koexistenz ermöglicht.
Diese Einübung in wirkliches ernsthaftes Be-Gegnen beginnt im Kindesalter und ist, sieht man den Zustand der Welt und die verheerenden Folgen, die die alltäglichen Vereinfachungen auf allen Ebenen unseres Zusammenlebens anrichten, die erste Bildungsaufgabe! (vgl. hierzu auch: Adorno und Becker 1971, S. 105–119 und Elkana und Klöpper 2013) Zugegeben, das ist anstrengend, das ‚tut weh‘ – ich bin nie ganz bei mir, nie ganz dort – aber dieser Modus ist, wie ich versucht habe zu zeigen, nach meiner Auffassung der Grundmodus einer jeden menschlichen Beziehung und damit das Wesen und das Schicksal der menschlichen Gattung.
Literaturverzeichnis
Adorno, Theodor W.; Becker, Hellmut (1971): Erziehung zur Mündigkeit. Vorträge und Gespräche mit Hellmut Becker 1959 – 1969. Unter Mitarbeit von Gerd (Hg.) Kadelbach. 1. Aufl. Frankfurt: Suhrkamp (Suhrkamp Taschenbuch, 11).
Arendt, Hannah (2007): Über das Böse. Eine Vorlesung zu Fragen der Ethik. Ungekürzte Taschenbuchausg. München, Zürich: Piper (Piper, 5063).
Badr Goetz, Nadja (2007): Das dialogische Lernmodell. Grundlagen und Erfahrungen zur Einführung einer komplexen didaktischen Innovation im gymnasialen Unterricht. Univ., Diss./06–Zürich, 2005. München: M-Press (Forum Erziehungswissenschaften, 4).
Benjamin, Medea (2022): War in Ukraine. Making Sense of a Senseless Conflict. Unter Mitarbeit von Nicolas J. S. Davies und Katrina vanden Heuvel. La Vergne: OR Books. Online verfügbar unter https://ebookcentral.proquest.com/lib/kxp/detail.action?docID=7146446.
Buber, Martin (1979): Das dialogische Prinzip. 4. Aufl. Heidelberg: Schneider.
Elkana, Yehuda; Klöpper, Hannes (2013): Die Universität im 21. Jahrhundert. Für eine neue Einheit von Lehre, Forschung und Gesellschaft. 1. Aufl. s.l: edition Körber-Stiftung.
Feuser, Georg (2008a): Entwicklungslogische Didaktik. In: Sabine Lingenauber (Hg.): Handlexikon der Integrationspädagogik. Band 1, Kindertageseinrichtungen. Bochum/Freiburg: projekt verlag, S. 48–54.
Feuser, Georg (2008b): Gemeinsamer Gegenstand. In: Sabine Lingenauber (Hg.): Handlexikon der Integrationspädagogik. Band 1, Kindertageseinrichtungen. Bochum/Freiburg: projekt verlag, S. 60–66.
Freire, Paolo (1971): Pädagogik der Unterdrückten. Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag.
Gallin, Peter (2012): Die Praxis des Dialogischen Mathematikunterrichts in der Grundschule. neue Ausg. Kiel: IPN Leibniz-Institut f. d. Pädagogik d. Naturwissenschaften an d. Universität Kiel.
Judt, Tony (2011): Das vergessene 20. Jahrhundert. Die Rückkehr des politischen Intellektuellen. Frankfurt am Main: Fischer- Taschenbuch-Verl (Fischer, 19168).
Klafki, Wolfgang (2007): Neue Studien zur Bildungstheorie und Didaktik. Zeitgemäße Allgemeinbildung und kritisch-konstruktive Didaktik. 6. Aufl. Weinheim: Beltz & Gelberg (Beltz-Bibliothek).
Klein, Naomi; Schickert, Hartmut (2007): Die Schock-Strategie. Der Aufstieg des Katastrophen-Kapitalismus. Frankfurt am Main: Fischer. Online verfügbar unter http://deposit.d-nb.de/cgi-bin/dokserv?id=2963669&prov=M&dok_var=1&dok_ext=htm.
Klieme, Eckhard; Leutner, Detlev (2006): Kompetenzmodelle zur Erfassung individueller Lernergebnisse und zur Bilanzierung von Bildungsprozessen. Beschreibung eines neu eingrichteten Schwerpunktprogramms der DFG. In: Zeitschrift für Pädagogik 52 (6), S. 876–903. Online verfügbar unter URN: urn:nbn:de:0111-opus-44936.
Kluge, Alexander; Weinmann, Martin (2008): Neonröhren des Himmels – Filmalbum. 2. Aufl. Frankfurt am Main: ZWEITAUSENDEINS.
Lingenauber, Sabine (Hg.) (2008): Handlexikon der Integrationspädagogik. Band 1, Kindertageseinrichtungen. Bochum/Freiburg: projekt verlag.
Schirach, Baldur von (Hg.) (1938a): Goethe an uns – Ewige Gedanken des großen Deutschen. Eingeleitet durch eine Rede des Reichsjugendführer Baldur von Schirach. Berlin: Zentralverlag der NSDAP 1938.
Schirach, Baldur von (1938b): Revolution der Erziehung. Reden aus den Jahren des Aufbaus. Berlin: Zentralverlag der NSDAP.
Scholz, Olaf (2022): Reden zur Zeitenwende. Hg. v. Presse- und Informationsamt der Bundesregierung. Berlin.
WIKIPEDIA: Assoziierungsabkommen zwischen der Europäischen Union und der Ukraine. Online verfügbar unter https://de.wikipedia.org/wiki/Assoziierungsabkommen_zwischen_der_Europ%C3%A4ischen_Union_und_der_Ukraine, zuletzt geprüft am 21.06.2023.
Peter Rödler proedler@uni-koblenz.de
[1] Kriegerisches oder durch Verhältnisse verursachtes Leiden ist in jedem einzelnen Fall ein Verbrechen! Es kann nicht beziffert oder gegeneinander als schlimmer (große Zahl) oder besser (kleine Zahl) ‚aufgewogen‘ werden! So sind auch die 750.000 Toten aus der Einkesselung Leningrads für Ihre Familien nicht schlimmer als einzelne Tote in welchem Konflikt auf welcher Seite auch immer. Die Zahlen beweisen ‚nur‘ die Einzigartigkeit des Vernichtungswillens des von Deutschland geführten ‚totalen Krieges‘, in letzter Konsequenz durchaus auch gegenüber der eigenen Bevölkerung.
[2] Auch ein ‚déjà vu‘ bedenkt man die intensive Unterstützung Hitlers durch Henry Ford!
[3] Mir besonders peinlich in diesem Zusammenhang, die Aussage aus der Ampel, die früheren PolitikerInnen, die sich um einen nachbarlichen Dialog und die ökonomische Verzahnung mit Russland gekümmert hätten, müssten „sich schämen“! Diese waren eben die PolitikerInnen, deren Politik zur kriegsfreien Wiedervereinigung Deutschlands und einem voraussetzungslosen Abzug der sowjetischen Truppen führte. Dies allerdings auf der Basis von Versprechen, die alle gebrochen wurden, was nicht nur Putin sondern auch Jelzin und auch bis zu seinem Tod Gorbatschow einklagte.
[4] Eine umfassende, nicht polemische, differenzierte, detailreiche Darsteller der Geschichte und der verschiedenen Aspekte des Ukraine Krieges findet sich in Benjamin 2022.
[5] Und wenn der Erfolg die Mittel heiligt, der einzige Krieg, der seit dem 20. Jahrhundert sein Ziel erreichte, war die Zurückschlagung des Angriffskrieges der Nazis. Alle anderen führten für die Angreifer in ein Debakel und in den ‚befreiten‘ oder ‚demokratisierten‘ Staaten zu stabilisierten Diktaturen (Ägypten, Afghanistan) oder von Bürgerkriegen zerfressenen failed states (Libyen, Syrien) oder fragil durch die UNO stabilisierte kalte Konflikte (Kosovo).
[6]Natürlich ist es möglich, sich gegenseitig zu überzeugen, das heißt sich zu einigen. Dies ist nur nicht das Ziel. Das Ziel ist die Be-Gegnung, interessierte Auseinander-Setzung selbst.