Unterrepräsentation von Migranten in Öffentlichkeitsberufen
Ein in den Medien vernachlässigtes Problem
Für die Selbstregulierung der Migrationsgesellschaft ist wichtig, dass die Sichtweisen von ethnischen Minderheiten in die Öffentlichkeit gelangen. Dass sie im Journalistenberuf angemessen vertreten sind, wäre eine mit der Pressefreiheit gut verträgliche Alternative zur Regulierung von Medieninhalten.
Der Anteil der Mitarbeiter mit Migrationshintergrund an den Redaktionen von Presse, Rundfunk und Online-Medien ist jedoch erheblich niedriger als ihr 20%-Anteil an der Gesamtbevölkerung – bei Printmedien nur ein Zehntel davon.
Aus den Medien ist über solche (Dis-)Proportionalitäten (auch in anderen Berufen) wenig zu erfahren. Dabei wäre das kontinuierliche Publizieren solcher Daten eine liberale Alternative zu Quotenregelungen, um zu mehr „diversity“ zu gelangen.
Die „American Society of Newspaper Editors“ (asne.org) erhebt und veröffentlicht jedes Jahr Zahlen zum Anteil von Afro-Amerikanern, Latinos, Asiaten und Ureinwohnern in den Redaktionen der US-Zeitungen. Seitdem ist er von vier auf über 12 Prozent gestiegen.
Ein Vorbild für deutsche Berufsverbände und Medien?