Prof. Dr. Patrizia Tolle/Daniela Richter
Hochschule Frankfurt
Immer wieder finden sich in den Medien Berichte über Gewalt und Misshandlungen an Menschen, die in Altenpflegeheimen leben. Diese umfassen Beiträge über das Risiko der Mangelernährung, über Einschränkungen der Bewegungsfreiheit bzw. freiheitseinschränkende Maßnahmen, Demütigungsprozesse oder auch soziale Isolierung, die Personen, die in einer Altenpflegeeinrichtung wohnen, erfahren. Gleichzeitig dokumentieren Reportagen offene Stellen in Altenpflegeheimen, die nicht besetzt werden können, weil es an Fachkräften mangelt oder über Pflegefachkräfte, die am Rande ihrer Kraft und vollkommen desillusioniert durch die institutionellen Rahmenbedingungen dem Pflegeberuf den Rücken kehren.
Nicht nur vor dem Hintergrund des demografischen Wandels, sondern auch mit dem Blick auf die Ermöglichung wechselseitiger Anerkennung und der Würde eines Menschen ist es notwendig, die Bedingungen, unter denen Menschen in Altenpflegeheimen leben und arbeiten in den Blick zu nehmen.